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Der Bikini als Karrierebooster für Hollywood-Diven

Als Louis Réard, gelernter Maschinenbauingenieur, vor 76 Jahren im Pariser Schwimmbad Molitor einen nabelfreien und für die rigide Sexualmoral der Nachkriegszeit viel zu knappen Bikini von der Nachtclubtänzerin Micheline Bernardini präsentieren ließ, hielt die Welt vor Entsetzen den Atem an. Réard war seiner Zeit weit voraus: Den „Bikini“ benannte er nach dem gleichnamigen Bikini-Atoll, das wegen der kurz zuvor stattgefundenen Atombomben-Tests der Amerikaner die internationalen Schlagzeilen dominierte – so sollte seine Erfindung mit der Sprengkraft einer Atombombe assoziiert werden. Wenngleich rund 20 Jahre vergingen, bis der Bikini im Zuge der sexuellen Revolution und der Emanzipationsbewegung salonfähig wurde, hatten sich Hollywoodstars wie Brigitte Bardot, Esther Williams oder Marilyn Monroe bereits früh in Réards provokativer Schöpfung gezeigt, um mediales Interesse auf sich zu ziehen – der hierdurch ausgelöste Skandal diente als wirksamer Karrierebooster.

 

Über das BikiniARTmuseum

Das BikiniARTmuseum in Bad Rappenau ist der weltweit erste Ort, an dem das gesamte historische und zeitgenössische Wissen zu den Themenfeldern Bademode und Bademodenkultur akkumuliert und der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Die Besucher:innen erwarten rund 400 ab 1870 datierte Exponate, interaktive Stationen sowie ein integriertes Selfiemuseum. Neben Marilyn Monroes Spitzeneinteiler stellen die Bademodenstücke des Bikini-Erfinders Louis Réard Höhepunkte der Ausstellung dar – 13 der 17 noch erhaltenen Originale befinden sich im Besitz des BikiniARTmuseums.

 

Foto:

Micheline Bernardini, eine Nackttänzerin des Pariser Casinos, präsentierte vor 76 Jahren am 5. Juli 1946 den ersten „Bikini“ von Louis Réard im Pariser Schwimmbad Molitor. © Ullstein Bild – dpa