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Gesundheitliche Auswirkungen und Entwöhnungstipps zum Weltnichtrauchertag
 
Es gibt wieder mehr Raucher in Deutschland. Laut einer aktuellen Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA-Studie) greifen derzeit 35,5 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren regelmäßig zur Zigarette. Vor allem bei den 14- bis 17-Jährigen hat sich der Anteil stark erhöht. Den meisten ist dabei bekannt, dass Rauchen der Gesundheit schadet. Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai erläutert Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV, die gesundheitlichen Auswirkungen und gibt Tipps, um erfolgreich rauchfrei zu werden – und auch zu bleiben.
 
Was macht Zigaretten so gefährlich?
Rauchen zählt hierzulande zu den größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken. „Langfristig führt Tabakkonsum zu einem erhöhten Lungenkrebsrisiko“, so Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV. Unter Umständen kann auch bei anderen Krebsarten, etwa im Nasen- und Rachenraum, der Leber, der Bauchspeicheldrüse, der Niere und Harnblase, aber auch bei Brust- und Gebärmutterhalskrebs sowie bei einigen Formen von Leukämie ein Zusammenhang zwischen der Erkrankung und dem Rauchen bestehen. Außerdem sollten Raucher die weiteren gesundheitlichen Risiken wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall nicht unterschätzen. Zudem kann das Rauchen akute Atemwegserkrankungen wie Grippe, Bronchitis oder Erkältung begünstigen, da es die Abwehrkräfte schwächt. „Auch auf die Fruchtbarkeit und die Haut kann sich der Tabakkonsum negativ auswirken“, ergänzt Haw.
 
Trend E-Zigarette: Die gesündere Alternative?
Die beliebten E-Zigaretten sind nicht ganz so unbedenklich, wie viele glauben. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass E-Zigaretten negative Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben können. Die Ursache: „Der Dampf der Geräte kann zellschädigende Substanzen wie Propylenglykol oder Glycerin enthalten“, erläutert die Gesundheitsexpertin der DKV. „Sie können Zahnfleisch und Zahnbett reizen und zu Entzündungen wie Parodontitis führen.“ Zwar sind die längerfristigen Folgen noch nicht ausreichend untersucht, jedoch gehen Forscher zudem davon aus, dass manche Aromen Allergien auslösen oder bei empfindlichen Menschen für Reizungen der Augen und Atembeschwerden sorgen können. „Wie stark sich das Dampfen von E-Zigaretten auf die Zahngesundheit auswirkt, ist davon abhängig, wie viel und wie oft Raucher dampfen“, sagt Haw.
 
Rauchfrei werden – und bleiben
Der Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören, ist schnell gefasst – ihn durchzuhalten ist hingegen schwierig. „Für einen langfristigen Erfolg ist es das Wichtigste, Rituale zu brechen, um einen Rückfall in alte Gewohnheiten zu verhindern“, so die Gesundheitsexpertin. „Damit der Weg in ein rauchfreies Leben gelingt, sollte ein erster Schritt sein, alle Rauchutensilien wegzuwerfen.“ Übrigens: Tätigkeiten, bei denen die Hände beschäftigt sind, können dabei helfen, das Verlangen nach einer Zigarette zu verdrängen. Denn dieses lässt oft nach 30 Sekunden bis drei Minuten wieder nach.
 
Risikofaktor Stress reduzieren
Wer sich gestresst fühlt, dem kann der Verzicht auf Zigaretten besonders schwerfallen. Haw rät dann, sich aktiv abzulenken. Dazu eignen sich zum Beispiel Atem- oder Entspannungsübungen, Kaugummikauen oder das Snacken von Obst, Gemüsesticks oder Nüssen. „Aber auch Bewegung wirkt dem Rauchverlangen entgegen – und reduziert gleichzeitig das Gefühl von Stress“, so die DKV Expertin. „Sport kann zudem eine mögliche Gewichtszunahme verhindern, die bei frisch gebackenen Nichtrauchern häufig vorkommt.“ Auch ein neues, spannendes Hobby kann dabei helfen, auf Zigaretten zu verzichten.
 
Hilfsmittel sind erlaubt
Wem es schwerfällt, den Weg in ein rauchfreies Leben zu gehen, kann sich Hilfe holen. Mittlerweile gibt es zahlreiche digitale Angebote, die dabei unterstützen, auf Dauer rauchfrei zu leben. „Apps informieren Ex-Raucher zum Beispiel auch über die positiven gesundheitlichen Auswirkungen, die sie seit dem Aufhören erzielt haben, oder ihre bisherigen Ersparnisse“, erklärt Haw. Die DKV beispielsweise stellt ihren Versicherten kostenlos das Programm „Endlich rauchfrei“ zur Verfügung. Weitere mögliche Anlaufstellen sind Ärzte, Psychologen, Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen. Aber auch „Hilfsmittel“ wie Nikotin-Kaugummis oder -Pflaster können Raucher unterstützen. „Kleine Belohnungen wie etwa ein schöner Blumenstrauß, ein gutes Buch oder der Besuch beim Lieblingsitaliener sorgen dafür, dass der Betroffene das Entwöhnen als etwas Positives wahrnimmt, und können so beim Durchhalten helfen“, rät die Gesundheitsexpertin.